Gerätehaus
Die Suche nach einem neuen Standort für das Gerätehaus konnte schneller als erwartet beendet werden, da ein geeignetes Areal mit 4200 m² am nördlichen Ortsrand im Jahr 1987 erworben werden konnte. Obwohl das Grundstück nicht im Ortszentrum liegt, konnten bisher keine nennenswerten Verzögerungen bei der Anfahrt bzw. beim Ausrücken verzeichnet werden, da das Stadtgebiet sowie die Autobahn München-Lindau gut erreichbar sind. Mit der Zeit wuchs die Feuerwehr und die Einsatzzahlen, sodass im Jahre 2019 angebaut werden musste. Dafür wurde von der Gemeinde ein Grundstück östlich des Bestandes dazugekauft. Die Fläche vergrößerte sich auf 5500 m² mit 7 neuen Hallenplätzen sowie 2 neue Werkstätte und weitere Lagerplätze für Einsatzmaterialen.
Die Einsatzzentrale im Zentrum der Anlage wurde mit der Sicht auf den Ausfahrtshof, die Fahrzeughalle und den Eingangsbereich angeordnet. Nach den Vorstellungen der Feuerwehr wurde ein Funktisch mit zwei Arbeitsplätzen von einer örtlichen Firma realisiert. Am Funktisch befinden sich alle wichtigen Unterlagen und Gerätschaften, um von hier aus die Einsatzkräfte vor Ort bestmöglich zu unterstützen.
Die Fahrzeughalle mit 11 Stellplätzen wurde mit modernen Rolltoren, einer Abgasabsauganlage mit beweglichen Anschlüssen sowie Deckenlufterhitzern ausgestattet. Ferner sind Anschlüsse für Druckluft, Batterieladeerhaltung und ein Wasseranschluss für Tankbefüllung eingebaut. An der Hallenrückwand sind die Schränke für die Einsatzkleidung unter welchen noch zusätzlich konventionelle Heizkörper installiert sind.
Mit dem Anbau der Feuerwehr kamen weitere Stellplätze dazu, so auch die kleine Halle. Darin aufbewahrt werden aktuell das Notstromaggregat, der Gabelstapler, der Ölschadenanhänger, der Mehrzweckanhänger sowie die Mulde für den Wechsellader, aufgeladen mit dem LUF60. Ebenfalls ist diese Halle ausgerüstet mit einer beweglichen Absauganlage und Deckenlufterhitzern. Auch darin befindet sich die Treppe zum Speicher, welcher als extra Lagerplatz für Materialien genutzt wird.
Das Lager inklusive Werkstatt ist ebenfalls mit dem Neubau umgezogen. In einem extra Raum angrenzend an die Fahrzeughalle wurde das Lager mit Schwerlastregalen ausgestattet, worin Material zur leichten Entnahme auf Palleten aufgeräumt ist. Durch die extra große Tür ist es auch möglich, mit dem elektrischen Hubgerät das Lager zu befahren, um Material schnell zu transportieren. Direkt neben dem Lager steht der Versorger (VSF) zur schnellen Beladung mit dem passenden Rollcontainern im Einsatzfall. Zusätzlich bietet das Lager auch Platz für ein Holzregal mit Balken, Verschalelementen und Holzbretter. Eine ganz neue Ausrüstung gab es für die Werkstatt, mit neuen Werkzeugen und einem Arbeitsplatz mit Internetzugang zur Wartung von Feuerwehrgeräten durch den Gerätewart.
Die Schlauchpflegeanlage ist im Kellergeschoss angeordnet, verschmutze Schläuche werden in sog. Einweichwagen gelegt und über einen Hubtisch in den Keller befördert. Die Schlauchpflegeanlage ist mit Waschtrog, Schlauchwaschmaschine, Prüfpumpe, Werkbank für Schlauchreparatur und einer elektrischen Schlauchwickelmaschine ausgestattet. Gewaschene und reparierte Schläuche werden gegnüber von der Schlauchwäche im Schlauchlager aufbewahrt. Der vollautomatische, elektronisch gesteuerte Schlauchaufzug dient der Bestückung des 120 Schläuche fassenden Trockenturms. Der 22 Meter hohe Turm ist im Treppenraum mit einer Steigleitung sowie mit drei Balkonen für Übungszwecke ausgestattet. Im oberen Turmbereich wurden Öffnungen und Nistkästen angebracht.
In der Waschhalle befindet sich eine Schmiergrube. Im Bereich Waschhalle/Werkstatt befindet sich auch das Öl- und Fettlager sowie eine Tankstelle für Dieselkraftstoff mit 3000 Liter Tankinhalt. Es wurde eine Mischanlage zum Mischen von Wasser und Waschmittel für die Fahrzeugpflege installiert. Um Kosten zu sparen nützt die Freiwillige Feuerwehr Unterpfaffenhofen die angrenzende Schlauchpflegeanlage ebenfalls.
Die Einrichtungen für den Atemschutz gliedern sich eine hoch moderne Atemschutzwerkstatt, ein Flaschenfüllraum, ein Flaschenlager und eine Atemschutzübungsanlage. Wesentliche Teile dieser Werkstatt sind die Geräte zur Prüfung der Pressluftatmer und Masken. Eine Waschmaschiene sowie ein Trockenschrank für die Atemmasken und verschiedene Staumöglichkeiten für Ersatzteile und Werkzeuge sind ebenfalls vorhanden. Über eine Füllleiste können die leeren 200 und 300 bar Atemluftflaschen wieder mit Luft versorgt werden. Zur schnelleren Befüllung sind sogenannte Pufferflaschen installiert.
Die Atemschutzübungsanlage wurde im Obergeschoss in Eigenleistung erstellt. Neben den üblichen Hindernissen wurde ein Hausanschlusskasten für Strom sowie eine Absperreinrichtung für Wasser und Gas, die mit Druckluft simuliert werden können, in der Kriechstrecke eingebaut, um ein praxisnahe Übung zu ermöglichen. Der Funktisch aus dem alten Feuerwehrhaus wurde als Leitstand für die Übungsanlage umfunktioniert.
Im Erdgeschoss befindet sich der Schulungsraum, der vom Bereitschaftsraum durch eine Schiebewand getrennt ist. Der Schulungsraum ist mit Tafel, Leinwand, Tageslichtprojektor, Fernseher, Videorecorder und einem Experimentiertisch ausgestattet. Ausstellungsmöglichkeiten in Form einer Vitrine wurden im Einbauschrank integriert. Unmittelbar angrenzend befindet sich ein kleiner Lehrmittelraum. Mit zum Schulungsraum gehört eine sogenannte Galerie unter der Dachschräge im Obergeschoss, die speziell der Gruppenausbildung dienen soll. Der Bereitschaftsraum mit Küche und Vorratsraum im Zentrum des Hauses dient der Pflege der Kameradschaft und insbesondere der Entspannung nach Einsätzen und Übungen. Die Küche bietet alles, um die Einsatzkräfte bei oder nach länger anhaltenden Einätzen zu versorgen.