Gerätehaus
Die Suche nach einem neuen Standort für das Gerätehaus konnte schneller als erwartet beendet werden, da ein geeignetes Areal mit 4200 m² am nördlichen Ortsrand im Jahr 1987 erworben werden konnte. Obwohl das Grundstück nicht im Ortszentrum liegt, konnten bisher keine nennenswerten Verzögerungen bei der Anfahrt bzw. beim Ausrücken verzeichnet werden, da das Stadtgebiet sowie die Autobahn München-Lindau gut erreichbar sind.
Die Einsatzzentrale im Zentrum der Anlage wurde mit der Sicht auf den Ausfahrtshof, die Fahrzeughalle und den Eingangsbereich angeordnet. Nach den Vorstellungen der Feuerwehr wurde ein Funktisch mit zwei Arbeitsplätzen von einer örtlichen Firma realisiert. Am Funktisch befinden sich alle wichtigen Unterlagen und Gerätschaften, um von hier aus die Einsatzkräfte vor Ort bestmöglich zu unterstützen.
Die Fahrzeughalle mit sieben Stellplätzen wurde mit Falttoren, einer Abgasabsauganlage mit beweglichen Anschlüssen sowie Deckenlufterhitzern ausgestattet. Ferner sind Anschlüsse für Druckluft, Batterieladeerhaltung und ein Wasseranschluss für Tankbefüllung eingebaut. An der Hallenrückwand sind die Schränke für die Einsatzkleidung unter welchen noch zusätzlich konventionelle Heizkörper installiert sind.
Unmittelbar hinter der Fahrzeughalle wurde das Gerätelager angeordnet. Dort sind die Geräte, die nicht in den Fahrzeugen verlastet sind, auf einem fahrbaren Palettensystem untergebracht. Je nach Einsatzfall kann die entsprechende Palette auf den Versorgungs-LKW (VSF) aufgenommen werden. In Eigenleistung wurden Paletten für Wasserschaden, Sturmschaden, Atemschutz, Ölschaden, Handwerkszeug und Schaummittel erstellt.
Die Schlauchpflegeanlage ist im Kellergeschoss angeordnet, verschmutze Schläuche werden in sog. Einweichwagen gelegt und über einen Hubtisch in den Keller befördert. Die Schlauchpflegeanlage ist mit Waschtrog, Schlauchwaschmaschine, Prüfpumpe, Werkbank für Schlauchreparatur und einer elektrischen Schlauchwickelmaschine ausgestattet. Gewaschene und reparierte Schläuche gelangen mittels beweglichen Schlauchregalen über den Hubtisch in das hinter der Fahrzeughalle befindliche Schlauchlager. Der vollautomatische, elektronisch gesteuerte Schlauchaufzug dient der Bestückung des 120 Schläuche fassenden Trockenturms. Der 22 Meter hohe Turm ist im Treppenraum mit einer Steigleitung sowie mit drei Balkonen für Übungszwecke ausgestattet. Im oberen Turmbereich wurden Öffnungen und Nistkästen angebracht.
Die Werkstatt wurde mit einem direkten Zugang zur Waschhalle angeordnet und mit dem erforderlichen Werkzeug für die Fahrzeug- und Geräteinstandhaltung ausgestattet. In der Waschhalle befindet sich eine Schmiergrube und der Kompressor für die Druckluftanlage der Fahrzeughalle und Werkstatt. Im Bereich Waschhalle/Werkstatt befindet sich auch das Öl- und Fettlager sowie eine Tankstelle für Dieselkraftstoff mit 3000 Liter Tankinhalt. Es wurde eine Mischanlage zum Mischen von Wasser und Waschmittel für die Fahrzeugpflege installiert. Um Kosten zu sparen nützt die Freiwillige Feuerwehr Unterpfaffenhofen die Waschhalle und die angrenzende Schlauchpflegeanlage ebenfalls.
Die Einrichtungen für den Atemschutz gliedern sich in Atemschutzwerkstatt, Flaschenlager, Kompressorraum und Atemschutzübungsanlage. Wesentliche Teile dieser Werkstatt sind die Geräte zur Prüfung der Pressluftatmer und Masken. Ein Trockenschrank für die Atemmasken und verschiedene Staumöglichkeiten für Ersatzteile und Werkzeuge sind ebenfalls vorhanden. Über eine Füllleiste können die leeren 200 und 300 bar Atemluftflaschen wieder mit Luft versorgt werden. Zur schnelleren Befüllung sind sogenannte Pufferflaschen installiert. Um Kosten zu sparen wurde eine Schleuse für die Freiwillige Feuerwehr Unterpfaffenhofen installiert, damit deren Flaschen befüllt werden können.
Die Atemschutzübungsanlage wurde im Obergeschoss in Eigenleistung erstellt. Neben den üblichen Hindernissen wurde ein Hausanschlusskasten für Strom sowie eine Absperreinrichtung für Wasser und Gas, die mit Druckluft simuliert werden können, in der Kriechstrecke eingebaut, um ein praxisnahe Übung zu ermöglichen. Der Funktisch aus dem alten Feuerwehrhaus wurde als Leitstand für die Übungsanlage umfunktioniert.
Im Erdgeschoss befindet sich der Schulungsraum, der vom Bereitschaftsraum durch eine Schiebewand getrennt ist. Der Schulungsraum ist mit Tafel, Leinwand, Tageslichtprojektor, Fernseher, Videorecorder und einem Experimentiertisch ausgestattet. Ausstellungsmöglichkeiten in Form einer Vitrine wurden im Einbauschrank integriert. Unmittelbar angrenzend befindet sich ein kleiner Lehrmittelraum. Mit zum Schulungsraum gehört eine sogenannte Galerie unter der Dachschräge im Obergeschoss, die speziell der Gruppenausbildung dienen soll. Der Bereitschaftsraum mit Küche und Vorratsraum im Zentrum des Hauses dient der Pflege der Kameradschaft und insbesondere der Entspannung nach Einsätzen und Übungen. Die Küche bietet alles, um die Einsatzkräfte bei oder nach länger anhaltenden Einätzen zu versorgen.
Für die Jugendgruppe wurde im Obergeschoss ein großzügiger Jugendraum bereitgestellt. Ferner können nicht nur Jugendliche den Speicher mit Billardtisch, Tischtennisplatte und Dartscheibe nutzen. Die Kegelbahn sowie der Fitnessraum stehen den Mitgliedern der Freiwilligen Feuerwehr ebenfalls jeder Zeit zur Verfügung. Der Sportraum wird auch im Zuge der Atemschutzeinrichtung zum Belastungstest und zur Blutdruckkontrolle genutzt.