Schwerer Verkehrsunfall
„Verkehrsunfall auf der B2 kurz vor der A99, Personen eingeklemmt“ lautete die Alarmierung kurz vor 22 Uhr am Freitagabend. Knapp sieben Minuten später waren wir mit unserem Löschgruppenfahrzeug, dem Rüstwagen und dem KdoW an der Einsatzstelle. Ein Kleinwagen war frontal mit einem Kleinbus kollidiert.
Bei unserem Eintreffen befanden sich beide Fahrerinnen noch in ihren Fahrzeugen, waren verletzt und wurden vom ebenfalls bereits eingetroffenen Rettungsdienst versorgt. Die Fahrerin des Kleinwagens hatte äußere Verletzungen und war in ihrem PKW eingeklemmt. Aufgrund der Schwere der Verletzungen entschied der Notarzt dass eine „Sofortrettung“ notwendig ist. Bei einer Sofortrettung wird der Patient schnellstmöglich aus seiner Lage befreit, um umgehend bestmöglich medizinisch betreut werden zu können.
Auch wenn es schnell gehen muss, sind einige Vorarbeiten unbedingt erforderlich, bevor mit der Arbeit am Patienten begonnen werden kann. So stabilisierten wir zunächst den Unfall-PKW durch Unterbaumaterial, stellten den Brandschutz sicher und leuchteten die Unfallstelle aus. Parallel dazu wurde alles Gerät für die technische Rettung bereitgelegt, unter anderem zwei Rettungssätze, Spreizer, Rettungsschere, Hydraulikzylinder, Abdeckplanen, Glasmanagement, …
In Absprache mit dem Rettungsdienst entfernten wir zunächst mit unserem Akku-Spreizer die völlig deformierte Fahrertür, um besseren Zugang zur Patientin zu bekommen. Nachdem die Tür entfernt war, konnte die Patientin mittels Spineboard schnell und schonend aus dem PKW befreit und dem Rettungsdienst zur weiteren Behandlung übergeben werden.
Die Fahrerin des unfallbeteiligten Kleinbuses konnte ihr Fahrzeug mit Unterstützung des Rettungsdienstes selbstständig verlassen.
Die gesamte Rettungsaktion ab dem Eintreffen der Feuerwehr hat lediglich 14 Minuten gedauert, was vor allem der reibungslosen Zusammenarbeit und dem guten Ausbildungsstand aller beteiligten Rettungskräfte zu verdanken ist.
Im Anschluss an die Rettung leuchteten wir die Unfallstelle für die Ermittlungsarbeit der Polizei zum Unfallhergang großflächig aus. Als diese abgeschlossen war, banden wir die auslaufenden Betriebsstoffe und beseitigten die Trümmer der PKW’s.
Nachgerückte Kameraden sperrten während der Rettung und der anschließenden Arbeiten mit dem Versorger inklusive VSA und dem MZF die B2 zwischen Germering Mitte und der A99 in beiden Fahrtrichtungen komplett. Die Vollsperrung musste aufrecht erhalten werden, bis die Aufräumarbeiten abgeschlossen und die Fahrzeuge durch den Abschleppdienst abtransportiert waren.
Nach gut 2 Stunden konnten wir die Einsatzstelle verlassen und die Straße wieder freigeben. Bevor die beteiligten 23 Einsatzkräfte aber ins Wochenende starten konnten, wurde, wie nach jedem Einsatz, die Einsatzbereitschaft wiederhergestellt. Das bedeutet die Fahrzeuge wurden wieder aufgerüstet und die eingesetzten Geräte geprüft und gesäubert.
Wir wünschen den beiden Unfallopfern gute Besserung und eine schnelle Genesung. Wir möchten uns bei allen Rettungskräften für die reibungslose und hervorragende Zusammenarbeit bedanken. Ein großer Dank geht auch an die Verkehrsteilnehmer, die durch die Vollsperrung Umwege in Kauf nehmen mussten. Trotz der Unannehmlichkeiten reagierten die meisten sehr freundlich und bedankten sich für die geleistete Arbeit.
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