Jede Menge „Schotter“ für die Feuerwehr

Diesmal hatten wir es bei unserer Montagsübung mit einem echten Schwergewicht zu tun. Als Übungsszenario wurde ein Verkehrsunfall zwischen einem Radfahrer und einem 4-Achs-Kipper angenommen. Die erste Erkundung ergab, dass der Kipper voll mit Kies beladen ist, was insgesamt einem Gewicht von 32 Tonnen entspricht. Der Radfahrer in Gestalt einer Puppe war zwischen der dritten und vierten Achse eingeklemmt und musste befreit werden.

Ziel der Übung war es, sich mit den Möglichkeiten vertraut zu machen, die uns im Rahmen der technischen Hilfeleistung zum Heben von Lasten zur Verfügung stehen. Der Schwerpunkt lag auf dem Einsatz von Hebekissen, die mittels Druckluft Lasten bis zu 21 Tonnen (klein) bzw. 55 Tonnen (groß) heben können. Weitere geeignete Hebemittel, die zur Beladung unseres Rüstwagens gehören, sind hydraulische Winden (Büffelheber), Wagenheber und ein hydraulischer Hebesatz.

Der Auftrag war es, mittels der Hebekissen die hinterste Achse soweit anzuheben, bis genug Freiraum geschaffen ist, um den Eingeklemmten befreien zu können. Bei 32 Tonnen und 4 Achsen heißt das, es müssen ca. 8 Tonnen angehoben werden, die kleinen Hebekissen sind also vollkommen ausreichend. Zur Vergrößerung des Hubweges wurden zwei Kissen übereinandergelegt, bei denen bis zu 8 bar Druck angelegt wurden, um die Achse anzuheben.

Ein besonders wichtiger Punkt beim Anheben von Lasten ist das Unterbauen des Fahrzeugs oder der Last. Dadurch wird verhindert, dass die Last unkontrolliert nach unten fällt, wenn das Hebemittel abrutscht oder versagt. Dazu stehen eine Vielzahl an verschiedenen Hölzern und Keilen zur Verfügung, um abhängig von der Last und den Platzbedingungen den optimalen Unterbau schaffen zu können. Die Bilder zeigen, dass auch bei einer LKW Achse der Platz für Hebekissen und beidseitigen Unterbau begrenzt ist und von vornherein auf eine saubere Arbeitsweise geachtet werden muss.

Ein Fazit, dass sich aus der Übung ziehen lässt, ist, dass bei der Positionierung der Hebekissen mittig unter der Achse nicht zwangsläufig von einem gleichmäßigen Anheben der Achse ausgegangen werden kann, so dass eine Ausrichtung nach der anzuhebenden Seite sinnvoller erscheint. Außerdem hat sich gezeigt, dass durch die Platzbedingungen unter dem LKW einige Zeit vergeht, bis die Hebekissen und der Unterbau in Position sind. Dies muss bei der Einschätzung der Lage und der Auswahl der geeigneten Mittel berücksichtigt werden.

Insgesamt war es eine gelungene Übung, die die Kameraden mit den zur Verfügung stehenden Hebemitteln vertraut gemacht hat und insbesondere das Wissen über die Handhabung der Hebekissen, sowie die besonderen Anforderungen bei unfallbeteiligten LKW gefestigt hat.

Ein großer Dank geht an Daniel Wachter, mit dem wir in seiner Funktion als Notarzt regelmäßig bei Einsätzen zusammenarbeiten und der uns als einer der Geschäftsführer von „Die Kippermänner GmbH & Co. KG“ aus Gröbenzell den voll beladenen 4-Achs-Kipper für unsere Übung zur Verfügung gestellt hat.